Panama


11.05.2016

 

Böse Stimmen behaupten, dass sich unsere Blogeinträge seit Samantha's Ankunft doch sehr verbessert haben sollen. Vorhin habe es sich mehr um einen technischen Bericht gehandelt als um einen detaillierten Reisebericht. Zum Glück gibt es im heutigen Eintrag viel technisches zu berichten, wir haben nämlich den Panamakanal besichtigt. Wir lassen also mal offen wer den Hauptteil des heutigen Eintrags verfasst hat und hoffen euch unsere (Fabio's) Faszination für dieses technische Wunderwerk etwas näher bringen zu können.

 

Zuerst aber noch zu unserer Zeit in Bocas del Toro: Wir haben viele der schönen Strände von Bocas besucht, sei es mit dem Velo, dem Boot oder zu Fuss. Zudem haben wir eine eintägige Bootstour gemacht und die etwas abgelegene Insel Zapatillas besucht. Vor der Insel gibt es ein wunderschönes und völlig intaktes Riff zu erforschen. Neben dem einfachen Schnorcheln, konnten wir dieses zudem in Form von "deep boarding" besichtigen. Fabio hatte den ganzen Tag die GoPro dabei, wodurch wir einen tollen Film dieses Tages machen konnten. Nach sieben wundervollen Tagen haben wir uns für die Reise nach Panama City mit dem 10 h dauernden Nachtbus entschieden. Einige Leute hatte uns schon gewarnt, es könnte wegen der Klimaanlage etwas kalt werden. Leider war das eine leichte Untertreibung, bei 19°C im Bus und ständig noch kälter blasender Luft sind wir als zwei Eiszapfen in Panama City angekommen.

 

Der Panamakanal ist knapp 82 km lang und verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Offiziell eröffnet wurde der Kanal 1914. Wichtig ist er vor allem für den internationalen Güterverkehr. So gehen ca. 5% des weltweiten Seefrachtverkehrs durch den Panamakanal. Wenn Ihr das nächste mal in der Schweiz eine Banane aus Ecuador esst, könnt Ihr davon ausgehen, dass diese durch den Panamakanal gekommen ist. Ab und zu passieren auch Kreuzfahrtschiffe den Kanal. Auf beiden Seiten des Kanals gibt es drei Schleusen, welche die Schiffe um insgesamt 26 m auf das Niveau des in der Mitte liegenden Gatúnsee bringen. Je nach Niveau vom See oder des Meeresspiegels kann es auch etwas mehr sein. Um die Schleusen zu füllen wird die Höhe des Gatúnsee genutzt, es sind keine Pumpen nötig. Die Schleusen sind immer Paarweise angeordnet, wodurch mehrere Schiffe gleichzeitig abgefertigt werden können. Die sogenannten Treidelloks (Zahnradbahnen) sorgen dafür, dass die Schiffe nicht die Schleusenwand berühren. Wir waren bei den Miraflores-Schleusen, als gerade zwei Schiffe Richtung Pazifik unterwegs waren. In unserer Galerie könnt Ihr dazu tolle Bilder finden. Übrigens wird noch in diesem Jahre der neue Panamakanal eröffnet, was soviel heisst wie zwei zusätzliche dreiteilige Schleusen wieder auf beiden Seiten des Sees, wodurch deutlich grössere und natürlich noch mehr Schiffe den Kanal durchqueren können. Das Bedürfnis für den Kanal ist nämlich gross. So konnten wir während eines Konzerts im 67. Stock auf der Dachterrasse des Hard Rock Hotels nicht nur die Skyline von Panama City bestaunen, sondern auch 15 Schiffe zählen, die vor der Stadt auf die Durchfahrt warteten.

 

Am 12.Mai geht es für fünf Tage mit dem Segelschiff nach Kolumbien. Wir sind die nächsten paar Tage nicht zu erreichen und werden uns dann wieder von Kolumbien aus melden. 


03.05.2016

 

Nach dem Nationalpark in Manuel Antonio haben wir uns am letzten Tag dort noch ein wenig Strand gegönnt. "10 Minuten, dann seid ihr bei der Bucht", hat uns der Hotelbesitzer Juan Carlos gesagt. Nach einer gefühlten Dreiviertelstunde sind wir schlussendlich an einer Bucht angekommen, es war jedoch nicht die, an die wir geplant hatten zu gehen. Dennoch haben wir das kühle Nass genossen und konnten vom Wasser aus eine Horde Brüllaffen beim Spielen beobachten. Auf dem Rückweg haben wir zudem noch ein Faultier und zwei Tukane gesehen, was uns den letzten Tag in Manuel Antonio versüsst hat. Am darauf folgenden Tag haben wir bei strömendem Regen den Bus nach David, Panama bestiegen. Die Busfahrt an und für sich war ganz ok, nur der Grenzübergang gestaltete sich etwas chaotisch. Es begann, als wir zum Bezahlen der Ausreisegebühr von Costa Rica zu einem Van gewiesen wurden, wo wir dann schnell mal 2 Dollar zu viel bezahlten. Am Zoll von Panama erhielten wir sogleich Rechtschreibeunterricht (Chiriquí ist ja auch nicht so einfach zu schreiben) und der Zollbeamte nahm genüsslich Fabios ganzes Gepäck auseinander (inklusive Necessaire). Nach einer Stunde an der Grenze durften wir dann weiter nach David fahren. Bei Einbruch der Dunkelheit, erreichten wir unser Reiseziel Boquete in einem alten, umgebauten Schulbus.

 

Boquete ist ein verschlafener Ort und auf Grund seines milden Klimas und der Nähe zur Natur sehr begehrt bei Rentnern aus aller Welt. Hier haben wir fünf Tage mit Wandern und Nichtstun verbracht. Meistens hat sich das Wetter gegen den späteren Vormittag verschlechtert und ab da hat's den ganzen Nachmittag und Abend geregnet.

 

Auf unserer ersten Wanderung auf dem "Sendero de Quetzales" am Fusse des Baru Vulkans wurden wir vom Regen überrascht, weshalb wir uns entschieden auf halber Strecke umzukehren. Auf dem Rückweg durch den Dschungel ist uns ein junger Kater über den Weg gelaufen. Tierlieb wie wir sind, haben wir dem Kater erlaubt uns zu begleiten und so ist der Kleine uns gute 1 1/2 Kilometer über Stock und Stein gefolgt. Wir nannten ihn Pedro die Dschungelkatze. Pedro hat uns dann irgendwann verlassen und hoffentlich sein zu Hause gefunden. (Bild)

Unsere letzte Wanderung führte uns auf den "Pipeline Trail", so benannt, weil er entlang einer Pipeline durch den Dschungel verläuft. Hier konnten wir endlich einen männlichen Quetzal beobachten. Der Quetzal ist ein wunderschöner Vogel mit langen Schwanzfedern und einer purpurroten Brust. Sein Federkleid am Rücken ist türkis-grün, weshalb er nicht ganz einfach zu finden ist im dichten grün der Bäume. Leider wurden wir wieder vom Regen überrascht und kehrten nach einigen Stunden via Mitfahrgelegenheit durchnässt (trotz Regenjacke) nach Boquete zurück. (Bild) 

 

Vorgestern sind wir nach Bocas del Toro gefahren, wo Fabio seinen ersten Sprachaufenthalt gemacht hat. Hier verbringen wir eine Woche mit baden, schnorcheln, surfen und auch ein bitzli Party, bevor wir dann weiter nach Panama City fahren.