Brasilien


30.10.2016

 

Tach auch!

 

Viel Zeit ist seit unserem letzten Blogeintrag vergangen und wir haben viel erlebt und vor allem viele Kilometer zurückgelegt.

 

Wir haben drei schöne Tage in Santa Cruz (Bolivien) verbracht bei Sergio, dem Wirt des Restaurants Landhaus. Sergio, der bolivianische Deutsche hat uns mit Geschichten und gutem Essen versorgt und gut gestärkt haben wir uns dann auf den langen und holprigen Weg zur bolivianisch-brasilianischen Grenze gemacht. Die Fahrt hat uns schon einen Vorgeschmack auf das Tierleben im Pantanal gegeben, wir haben in den drei Tagen mehrere Tukane gesehen. Nach einer Nacht wild campen, stiessen wir in San Ignacio de Velasco, einem Mini-Dörfli nahe der Grenze auf die Schweizer Auswanderin Christa Frei, die schon seit 40 Jahren in Bolivien lebt und zur Zeit an ihrem dritten Buch schreibt (Geschichten in Versform).

 

Den Grenzübergang haben wir am späten Nachmittag auf uns genommen und auf Grund der schön asphaltierten Strasse (nach 300 km Holperpiste) sofort gemerkt: Jetzt sind wir in Brasilien! Neben den schönen Strassen kamen leider auch die Verständigungsprobleme aber die Brasilianer (vor allem die Grenzbeamten) haben uns trotzdem herzlich willkommen geheissen. Nach der ersten Nacht in Cáceres sind wir in Richtung Porto Jofre in den Dschungel gefahren, DEM Ort für Jaguarsichtungen. Leider hat uns da das Pech verfolgt in Form von schlechten Unterkünften und auch unser Plan, von Porto Jofre aus mit einem Versorgungsschiff nach Corumba zu tuckern ist nicht geglückt. Ein wenig Glück hatten wir dann allerdings doch: Eine Jaguarmama mit ihren beiden Kleinen hat sich uns über den Weg getraut und wir durften sie gut eine halbe Stunde lang fotografieren und beobachten. Das Pantanal ist teuer und so sind wir nach zwei Tagen wieder zurück in die Zivilisation gefahren, um den langen Weg zu den Iguazú Wasserfällen zu bestreiten. Doch zuerst haben wir noch einen Halt in Nobres gemacht, da es dort einen Fluss mit unglaublich klarem Wasser gibt, in dem man drift-schnorcheln kann. Nach dem Schnorcheln haben wir auch eine kleine Tubing-Tour durch eine Höhle voller Fledermäuse gemacht. Leider hat uns das Pech weiter verfolgt: Ich (Sam) habe durch ein klein wenig Gewalt das Schloss unseres Kofferraums (das übrigens eh schon seit längerem lädiert war) zerstört und es liess sich beim Mitsubishi Händler in der Stadt kein neues Schloss auf die Schnelle auftreiben. So fahren wir nun ohne Schloss am Kofferraum, welcher auf Buckelpisten frisch und fröhlich auf und zu scheppert, hurra! Nach einer langen Tagesreise kamen wir zunächst im touristischen Ort Bonito an, wo wir uns nochmals an den erfrischenden, klaren Wassern labten. Wir machten eine Badetour zu sieben Wasserfällen, kühlten uns bei 35°C bei jeder sich bietenden Gelegenheit ab und genossen die Natur und die Brüllaffen in den Bäumen. Danach ging die Fahrt weiter in Richtung Grenze.

 

Unsere letzten Tage in Brasilien widmeten wir dem zweitgrössten Wasserkraftwerk der Welt, Itaipú am Rio Paraná und den Iguazú Wasserfällen am Rio Iguaçu. Der Rio Iguaçu bildet die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien und die Wasserfälle beeindrucken mit ihrer Hufeisenform und ihrer Grösse. Die Aussicht von Brasilien war wunderschön, trotz der vielen Besucher. Wir verbrachten zwei Tage im nahe gelegenen Foz do Iguaçu, wo wir zwei nette Schweizer und ein Brasilianisches Paar kennengelernt haben.

 

Die Aussicht auf die Wasserfälle von der argentinischen Seite war nicht so spektakulär wie die von der brasilianischen, man kommt dafür viel näher an die tosenden Wasser heran. Da es bei unserer Ankunft in Argentinien zwei Tage lang geregnet hat, wurden wir von allem Seiten her nass, haben den Ausflug zum Wasser aber nicht bereut.

  

Nun bleiben wir für zwei Wochen in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, um uns vom "Stress" der langen Autofahrten und weiten Strecken zu erholen. Wir hoffen hier vielleicht ein wenig arbeiten zu können oder unser Spanisch mit einer Woche Unterricht etwas aufzubessern. Unsere Galerie wurde wieder mit Fotos gefüttert und freut sich sicher über euren Besuch.